Das schönste deutsche Wort ist "Habseligkeiten": Der Begriff wurde samt Begründung zum Gewinner des internationalen Wettbewerbs "Das schönste deutsche Wort" gekürt - gefolgt von "Geborgenheit" und "Liebe".
In der Jury saßen unter anderem Jutta Limbach, die Präsidentin des Goethe-Instituts und Vorsitzende des Deutschen Sprachrats, der Sänger Herbert Grönemeyer, Autor Uwe Timm und Filmregisseur Joseph Vilsmaier. Auf den zweiten Platz wurde das Wort "Geborgenheit" gewählt. Das Wort "Liebe" errang Platz drei, "Augenblick" landete auf Platz vier. Den Ausschlag für die Platzierung gab nicht die Anzahl der übereinstimmenden Vorschläge, sondern allein "der Charme der Begründung".
In der Begründung des Begriffs "Habseligkeiten" hieß es, er bezeichne mit einem "freundlich-mitleidigen Unterton" die bescheidenen Besitztümer beispielsweise eines Kindes oder eines Obdachlosen und lasse den Eigentümer "sympathisch und liebenswert" erscheinen. Außerdem vereine das Wort den Gegensatz des menschlichen Strebens nach Besitz und das "unerreichbare Ziel" der Seligkeit.
Das Wort "Geborgenheit" wurde auf Platz zwei gewählt, weil es beinhalte, "dass man sich so geborgen, gut eingelebt irgendwo fühlt", begründete die Slowakin Annamaria Musakova ihren Vorschlag, für den sie einen vierwöchigen Deutschkurs gewann.
"Lieben" belegte Platz drei, weil es nach Meinung einer Teilnehmerin aus Mallorca "nur ein 'i’ vom Leben entfernt ist."
Der "Augenblick" kam auf den vierten Platz, weil er "um eine subversive Idee zu lang ist für das, was es besagt, und so viel sinnlicher klingt als 'Moment’", kommentierte eine Schweizerin ihren Vorschlag.
Platz fünf erreichte erstaunlicherweise das Wort "Rhabarbermarmelade". Allein der Klang des Begriffs löse ein Wohlgefühl beim Einsender aus - vor allem, wenn er Sonntag morgens zu seinem Schatz sagen könne: "Barbara, reich mir doch bitte die Rhabarbermarmelade."
Insgesamt beteiligten sich 22 838 Menschen aus 111 Ländern zwischen Mai und August mit ihren Einsendungen an dem Wettbewerb um das deutsche Lieblingswort. Rund ein Viertel der Vorschläge kam aus dem Ausland: Dabei lagen die USA noch vor der Schweiz und Österreich. Die "Liebe" war weltweit der unangefochtene Spitzenreiter unter den eingesandten Wörtern.
Mitarbeiter vom Deutschen Sprachrat, vom Goethe-Institut und der Gesellschaft für deutsche Sprache, die den Wettbewerb veranstalteten, wählten 95 Vorschläge aus. Aus diesen bestimmten die 14 Juroren die Gewinner.